KASSEL (dpa-AFX) - Wegen einer weiter ausbleibenden Erholung der Preise für Kalidünger wird der Düngerkonzern K+S
Der Kurs sackte bis auf 14,35 Euro und damit bis auf den tiefsten Stand seit November 2021 ab. Zuletzt belief sich das Minus bei einem Kurs von 14,90 Euro noch auf gut sechs Prozent, was den letzten Platz im Index der mittelgroßen Börsenwerte MDax
Doch schon gegen Ende des vergangenen Jahres hatten sich die Käufer auf den Kalimärkten dann zurückgehalten, auch weil ihnen die Preise zu hoch waren. Kalidünger kostete teilweise drei- bis viermal so viel wie aktuell. Die Preise begannen dann aber wieder zu sinken.
Erst vor kurzem hatte dann die Vertriebsgesellschaft der Dünger-Giganten Nutrien
China ist für K+S zwar als Absatzmarkt nicht relevant, doch haben die Preisverträge großer Hersteller in solchen Märkten Signalwirkung für die Branche. Wichtig ist für K+S vor allem Brasilien, wo der Preis kurz nach dem Canpotex-China-Vertrag bei 340 Dollar je Tonne Kali lag, was einen weiteren Rückgang zur Vorwoche bedeutet hatte. Eine Preisdifferenz zwischen China und Brasilien ist wegen der Marktstrukturen und Transportwege üblich.
Erst wenn der brasilianische Markt wieder in Schwung komme, würden klarere Prognosen für das Gesamtjahr möglich, hieß es von K+S nun am Mittwoch. Zwar sei mit einer Preiserholung im zweiten Halbjahr zu rechnen, doch sollte diese ausbleiben, ergäbe sich 2023 ein operativer Gewinn von rund 800 Millionen Euro. Im Mai hatte Konzernchef Burkhard Lohr den Ausblick bereits reduziert und dabei einen Gewinnrückgang auf 1,15 bis 1,35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nach einem Rekordwert von 2,4 Milliarden Euro 2022. Analysten hatten für 2023 zuletzt im Durchschnitt 1,2 Milliarden auf dem Zettel. Der Konsens für das zweite Quartal lag bei gut 300 Millionen Euro.
Die schwächere Entwicklung würde auch negativ auf den bereinigten freien Finanzmittelfluss durchschlagen, jedoch in geringerem Umfang als beim Gewinn, hieß es weiter. Für den bereinigten freien Cashflow hatte Lohr die Prognose im Mai auf plus 650 bis 850 Millionen Euro reduziert, nach zuvor 700 bis 900 Millionen.
Wie auch BMO-Analyst Jackson geht K+S aber davon aus, dass der China-Vertrag von Canpotex eine Untergrenze für das internationale Kalipreisniveau signalisiert. Dies sei schon in der Vergangenheit so gewesen und habe dann zu einer Nachfragebelebung geführt. Zugleich seien die Preise für Agrarprodukte weiterhin recht hoch und eine Entspannung auf der Kostenseite könnte Landwirten mehr Spielraum bei Düngerkäufen geben./mis/mne/jha/