FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro profitiert von der Erwartung weiterer Zinsanhebungen im Währungsraum. Am Donnerstag hatte die EZB ihre Leitzinsen zum achten Mal in Folge angehoben. Im Anschluss machte Präsidentin Christine Lagarde deutlich, dass der Kampf gegen die hohe Inflation nicht beendet sei. Sie stellte zumindest eine weitere Zinsanhebung auf der nächsten Sitzung Ende Juli in Aussicht.
Am Freitag nun äußerte sich Bundesbankpräsident Joachim Nagel ähnlich und betonte, dass die historische Zinserhöhungsphase der Europäischen Zentralbank eventuell bis in den Herbst hinein andauern muss. "Meiner Meinung nach haben wir noch einen weiten Weg vor uns", sagte Nagel in einer Rede. "Wir müssen die Zinsen nach der Sommerpause möglicherweise weiter anheben."
Die US-Notenbank hatte indes am Mittwoch ihre Leitzinsen erwartungsgemäß nicht verändert. Allerdings signalisierte sie zur Überraschung vieler Experten weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr, was die Konjunktursorgen vergrößern könnte. Am Freitag jedoch gab es erst einmal gute Nachrichten von der US-Wirtschaft: Die Stimmung der Verbraucher hellte sich im Juni deutlicher als erwartet auf, wie der Anstieg des von der Universität Michigan erhobenen Konsumklimas zeigte. Ein Grund dafür sei wohl die Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze gewesen, schrieb Analystin Olivia Cross von Capital Economics.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85428 (0,85555) britische Pfund, 154,65 (152,86) japanische Yen und 0,9770 (0,9761) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1957 Dollar gehandelt. Das war ein Dollar weniger als am Donnerstag./la/jsl/ngu