FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch mit deutlichen Verlusten in den Handel gegangen. Am Morgen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zinsauftrieb kam vom britischen Anleihemarkt, nachdem am Morgen Inflationsdaten höher ausgefallen waren als erwartet. Die Inflationsrate betrug im Mai wie im Vormonat 8,7 Prozent, wohingegen Analysten von einem Rückgang ausgegangen waren. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise von Energie, Nahrungs- und Genussmitteln stieg sogar an. Sie kletterte auf 7,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 31 Jahren.
An den Märkten lösten die Daten Spekulationen auf deutlichere Zinsanhebungen der britischen Notenbank aus. Seit Ende 2021 hat die Bank of England ihre Leitzinsen um fast viereinhalb Prozentpunkte angehoben. Am Donnerstag trifft der geldpolitische Ausschuss seine nächste Zinsentscheidung.
Im Tagesverlauf rückt aber zunächst die amerikanische Geldpolitik in den Mittelpunkt. Am Nachmittag absolviert US-Notenbankchef Jerome Powell seinen halbjährlichen Auftritt vor dem Repräsentantenhaus. Vor einer Woche hatte die Federal Reserve eine Zinspause eingelegt, zugleich aber weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die Märkte waren von der Entschlossenheit der Fed, die sich seit mehr als einem Jahr gegen die hohe Inflation stemmt, überrascht worden./bgf/la/stk