FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch nachgegeben. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
US-Notenbankchef Jerome Powell hat erneut weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Fast alle" Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss erwarteten, dass man in diesem Jahr die Zinsen "etwas" weiter anheben müsse, um die Inflation langfristig auf das Zwei-Prozent-Ziel zu senken, sagte Powell vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses. Die Inflation habe sich seit Mitte letzten Jahres abgeschwächt, aber der Preisdruck sei nach wie vor zu hoch und die Fed habe noch einen "weiten Weg" vor sich, um ihr Ziel zu erreichen. Allerdings werde die Fed mit einem moderateren Tempo die Zinsen anheben. Die Ausführungen bewegten den Anleihemarkt kaum, da Powell Aussagen vom vergangenen Mittwoch wiederholte.
Zinsauftrieb kam am Morgen vom britischen Anleihemarkt, nachdem Inflationsdaten abermals höher ausgefallen waren als erwartet. Die Inflationsrate betrug im Mai wie im Vormonat 8,7 Prozent, wohingegen Bankökonomen von einem Rückgang ausgegangen waren. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise von Energie, Nahrungs- und Genussmitteln stieg sogar an. Sie kletterte auf 7,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 31 Jahren.
An den Märkten lösten die Daten Spekulationen auf deutlichere Zinsanhebungen der britischen Notenbank aus. Seit Ende 2021 hat die Bank of England ihre Leitzinsen um fast viereinhalb Prozentpunkte angehoben. Am Donnerstag trifft der geldpolitische Ausschuss seine nächste Zinsentscheidung. Es wird mit einer Anhebung um mindestens 0,25 Prozentpunkte erwartet, ein größerer Zinsschritt wird aber nicht ausgeschlossen./jsl/nas