FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro nur kurz. Er erholte sich rasch wieder. Das vielbeachtete Ifo-Geschäftsklima fiel im Juni auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr. Der Rückgang war stärker als erwartet. Besonders deutlich trübten sich die Erwartungen der Unternehmen ein. Aber auch die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterte sich.
"Es braut sich ein konjunkturelles Unwetter zusammen", kommentierte Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Dekabank. "Die Unternehmen spüren in ihren Auftragsbüchern immer deutlicher die Bremsspuren der restriktiven Geldpolitik hierzulande, aber auch bei wichtigen Handelspartnern Deutschlands." Laut Jens-Oliver Niklasch, Analyst Landesbank Baden-Württemberg, befindet sich Deutschland mitten in einer Rezession. "Eine Konjunkturerholung rückt einstweilen in weite Ferne."
Die türkische Lira steht unterdessen weiter unter Druck. Sie sank zu Euro und Dollar auf Rekordtiefs. Die Leitzinsanhebung um 6,5 Prozentpunkte am Donnerstag hat nicht zu einer Stabilisierung der Lira geführt. Nach Einschätzung vieler Ökonomen ist die Anhebung angesichts der hohen Inflation zu niedrig ausgefallen. Laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann hat man nach dem personellen Neuanfang in der Notenbank eine einmalige Chance verpasst.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85878 (0,85479) britische Pfund, 156,41 (155,84) japanische Yen und 0,9737 (0,9773) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1924 Dollar gehandelt. Das waren 3 Dollar mehr als am Freitag./jsl/he