FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der US-Dollar legte zu allen wichtigen Währungen zu. Überraschend starke Daten vom Arbeitsmarkt und zum Bruttoinlandsprodukt stützten die US-Devise. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe merklich gefallen, während Ökonomen überwiegend mit einer Stagnation gerechnet hatten.
Die auf den ersten Blick positive Nachricht dürfte der US-Notenbank Sorgenfalten bereiten. Ein starker Arbeitsmarkt stützt die Lohnentwicklung und treibt die Inflation. Dies könnte die Fed zu weiteren Zinserhöhungen zwingen. Zudem ist die Wirtschaft im ersten Quartal stärker gewachsen als bisher ermittelt. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits am Mittwoch bei einer Konferenz im portugiesischen Sintra nicht ausgeschlossen, den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation weiter zu erhöhen. Dies hatte den Dollar gestützt.
Die in Deutschland im Juni gestiegene Inflationsrate stützte den Euro nicht nachhaltig. "Allerdings sind diese höheren Raten alleine auf die vor einem Jahr erfolgte Einführung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket zurückzuführen", kommentierte Ralph Solveen, Analyst bei der Commerzbank. Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten wieder nachgeben. In Spanien sank die Inflation unterdessen unter die Marke von zwei Prozent, die die EZB für die gesamte Eurozone mittelfristig anpeilt. An der Absicht der EZB, die Leitzinsen weiter anzuheben, dürften die Zahlen nichts geändert haben. Die Daten für den gesamten Währungsraum werden am Freitag veröffentlicht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86400 (0,86420) britische Pfund, 157,74 (157,82) japanische Yen und 0,9783 (0,9822) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1912 Dollar gehandelt. Das waren rund fünf Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/he