(neu: Mehr Stimmen und Details, Kurs aktualisiert.)
NEW YORK (dpa-AFX) - Tesla
Die Tesla-Aktien kletterten daraufhin zu Wochenbeginn an der Nasdaq vorbörslich im Vergleich zum Schlusskurs am Freitag um rund 6,3 Prozent auf 278,20 US-Dollar nach oben. Damit würden sie im Haupthandel das jüngst erreichte Mehrmonatshoch bei knapp 277 Dollar übertreffen und ihre Erholung seit Jahresbeginn fortsetzen. Im laufenden Jahr hat Tesla seinen Börsenwert bereits mehr als verdoppelt.
2022 hatte der Autobauer von Starunternehmer Elon Musk allerdings fast zwei Drittel seines Wertes eingebüßt, der Kurs notierte am Jahresende nur noch bei gut 123 Dollar. Trotz der Erholungsrally in diesem Jahr bleibt der Kurs noch weit entfernt vom Rekordhoch von mehr als 414 Dollar, das Anfang November 2021 zu Buche stand. Neuerdings sind sie immerhin wieder auf dem Niveau von vergangenem September unterwegs. Außerdem hielten sie sich über der 21-Tage-Linie als Indikator für den kurzfristigen Trend.
Goldman-Sachs-Experte Mark Delaney wertete die Auslieferungen im zweiten Quartal und insbesondere im Juni als unerwartet stark. Er schrieb, zum Quartalsbericht Mitte Juli dürfte nun die Ergebnismarge im Vordergrund stehen - und die Frage, ob weitere Preissenkungen vonnöten sind, um die Absatzvolumina zu steigern. Tesla hatte in den vergangenen Monaten die Nachfrage durch Rabatte angekurbelt.
Dennoch blieb die Zahl der Auslieferungen niedriger als die der Produktion, monierte Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Dies sei nun schon den fünften Monat der Fall. Die Lücke sei im zweiten Quartal aber kleiner geworden. Während die Überproduktion im ersten Quartal bei knapp 18 000 Fahrzeugen gelegen hatte, betrug der Lageraufbau von April bis Ende Juni nur noch 13 560 Autos. Fachleute schauen beim Vorratsaufbau Teslas genau hin, weil von zu hohen Lagerbeständen weiterer Druck zu Preissenkungen ausgehen könnte.
Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown fand für die Rabatte jedoch lobende Worte, da Tesla infolge der Preissenkungen vor allem in China bessere Geschäfte gemacht habe. Dort bekommt das US-Unternehmen besonders harte Konkurrenz von den einheimischen Herstellern wie BYD zu spüren. Erschwinglichere Preise seien aber auch in anderen Märkten ein raffinierter Schachzug gewesen, um die Verbraucher trotz der hohen Inflation zu einem Umstieg auf ein Elektroauto von Tesla zu bewegen.
Die Frage ist laut Streeter nun, ob Tesla die hohen Auslieferungszahlen halten kann, da immer mehr große Hersteller ihre Produktionsbemühungen ausweiten würden. Tatsächlich hat Tesla noch viel Arbeit vor sich, um die selbst gesteckten Jahresziele zu erreichen. Unternehmenschef Elon Musk will dieses Jahr rund 1,8 Millionen Autos ausliefern, im Vorjahr waren es gut 1,3 Millionen gewesen. Um das zu schaffen, muss Tesla noch rund 910 000 Fahrzeuge an die Kundschaft bringen - und damit in etwa das Tempo aus dem zweiten Quartal auch im Rest des Jahres halten./niw/tih/men