BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke
Grenkes Marge hatte zwischenzeitlich wegen des Zinsanstiegs im Markt spürbar geschwächelt, weil das Unternehmen die höheren Zinsen nur zeitverzögert an die Kunden weitergeben kann. Chef Sebastian Hirsch sprach nun von einem nach wie vor herausfordernden Umfeld, vor allem aufgrund volatiler Zinsentwicklung und wachsender Rezessionssorgen. Angesichts dessen seien die Zahlen ein "ausgezeichnetes Resultat". Die Nachfrage sei stabil, das Leasing von E-Bikes weiter im Aufwärtstrend.
Besonders in der Region Nord- und Osteuropa entwickelte sich Grenkes Neugeschäft der Mitteilung zufolge in den vergangenen drei Monaten gut. In Großbritannien und Finnland stieg es überdurchschnittlich an. In Westeuropa war die Nachfrage in Belgien und den Niederlanden am stärksten.
Die Region Südeuropa musste Grenke hingegen Einbußen beim Wachstum hinnehmen, im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres habe sich der Deckungsbeitrag 2 aber positiv entwickelt, hieß es. Die Profitabilitätskennziffer beschreibt die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten.
Und auch das bei Grenke gut ein Viertel ausmachende Geschäft mit Finanzdienstleistungen entwickelte sich weitestgehend gut. Die Nachfrage im Segment Factoring legte im Vergleich zu von vor einem Jahr um 7,3 Prozent zu. Der kleine Unternehmensbereich der Mikrokredite, der über die Grenke Bank abgewickelt wird, blieb hingegen hinter dem Vorjahreswert zurück, hatte allerdings im abgelaufenen Quartal auch nur ein Volumen von 11 Millionen Euro.
An der Börse wurden das Zahlenwerk positiv aufgenommen. Die Aktie legte am Mittwochvormittag zu und konnte den Stabilisierungsversuch der vergangenen Tage damit untermauern. Seit Jahresbeginn steht nun ein Plus von über 40 Prozent zu Buche, allerdings hat das Papier in der Zwischenzeit schon einige Hochs und Tiefs hinter sich gelegt.
Zunächst ging es bis Anfang März aufwärts, anschließend innerhalb von drei Wochen fast 30 Prozent abwärts. Von dort ausgehend erreichte die Aktie dann Anfang Mai ihr bisheriges Jahreshoch bei 32,65 Euro je Anteilsschein, wovon sie sich mittlerweile aber schon wieder rund 15 Prozent entfernt hat. Zuletzt kostete eine Grenke-Aktie am Mittwoch 28,20 Euro, was ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Vortag bedeutete. Seinen detaillierten Zwischenbericht will Grenke am 10. August vorlegen./lew/men/knd/men