MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Verteidiger des früheren Wirecard-Chefs Markus Braun wollen den Prozess um den Milliardenbetrug bei dem einstigen Dax
Verteidiger Alfred Dierlamm berief sich auf hunderttausende Emails. "Aus der Auswertung der Email-Accounts ergibt sich kein einziger Hinweis, dass Herr Dr. Braun in die beschriebenen Machenschaften der Bande irgendwie eingebunden war oder davon gewusst haben könnte." Nach Darstellung des Rechtsanwalts gibt es auch keine anderweitigen Hinweise auf Absprachen der Bande mit Braun.
Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Die Ankläger sehen Braun als einen der Haupttäter, laut Anklage soll die Bande seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben. Der Strafprozess läuft seit Anfang Dezember, die Kammer hat bislang gut 50 der zunächst angesetzten 100 Prozesstage verhandelt./cho/DP/men