(neu: aktualisierte Kursreaktion)
NEW YORK (dpa-AFX) - Der kräftige Anstieg der Leitzinsen lässt bei vielen Banken die Gewinne sprudeln - doch nicht bei Goldman Sachs
An der Börse wurden die Neuigkeiten nach anfänglichen Kursverlusten positiv aufgenommen. Nachdem die Goldman-Sachs-Aktie zunächst zeitweise knapp zwei Prozent verloren hatte, lag ihr Kurs nach gut zwei Handelsstunden zuletzt mit rund 1,7 Prozent im Plus. Damit gehörte das Papier zu den stärksten Titeln im US-Leitindex Dow Jones Industrial
So gingen die gesamten Erträge der Bank im zweiten Quartal nicht ganz so stark zurück, wie Analysten befürchtet hatten. Beim Zinsüberschuss hatten sich Experten allerdings mehr erhofft.
Die Bankführung hatte die Erwartungen bereits früher gedämpft, so dass Analysten ihre Gewinnschätzungen seit Mitte Juni um fast die Hälfte gekürzt hatten. Vergleichsweise gut lief im zweiten Quartal der Aktienhandel. Mit knapp drei Milliarden Dollar lagen die Erträge des Segments auf Vorjahresniveau und deutlich höher als von Experten gedacht.
Der Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen brachte hingegen ein Viertel weniger ein als im Vorjahreszeitraum, und die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking sackten um ein Fünftel ab.
Der Zinsüberschuss sank zwar nur um drei Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Dollar und ist für Goldman Sachs als Investmentbank ohnehin nicht so bedeutend wie für klassische Kreditinstitute. Bei anderen US-Geldhäusern wie JPMorgan
Bei Goldman Sachs gingen indes auch die gesamten Erträge zurück. Mit 10,9 Milliarden Dollar fielen sie um acht Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Für drohende Kreditausfälle legte Goldman Sachs 615 Millionen Dollar zurück. Im ersten Quartal hatte die Bank allerdings sogar Risikovorsorge in dreistelliger Millionenhöhe aufgelöst.
Infolge des Gewinneinbruchs sank Goldmans Eigenkapitalrendite im Jahresvergleich um nahezu zwei Drittel von 10,6 auf nur noch 4 Prozent. Das war der schwächste Wert unter den großen Banken der USA in der laufenden Berichtssaison.
Dies lag nicht zuletzt an den Abschreibungen, die die Bank auf bilanzierte Immobilien und Plattformen für das Privatkundengeschäft verbuchte. Die Wertminderungen beliefen sich jeweils auf etwa eine halbe Milliarde Dollar. Der Konzern treibt den Verkauf seiner Kreditplattform Greensky voran - nur gut ein Jahr, nachdem er sie übernommen hatte. Seit vergangenem Jahr ist Goldman Sachs nach Versuchen im Geschäft mit Privatkunden deutlich zurückgerudert./stw/lew/he/stw/he