FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch anfängliche Gewinne eingebüßt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Börsianer begründeten den Kurschwenk bei den Bundesanleihen im Handelsverlauf mit den weiter steigenden Aktienkursen an den US-Börsen. Dort herrscht derzeit allgemein Optimismus, was die Risiken für eine mögliche Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft betrifft. Insofern waren viele als sicher geltende Staatsanleihen dies- und jenseits des Atlantiks zuletzt kaum gefragt gewesen.
Im frühen Handel am Mittwoch hatten Bundeswertpapiere noch wie schon in den Tagen zuvor von der Aussicht auf ein Ende der Zinsanhebungen durch die US-Zentralbank Fed profitiert. Denn die Inflationsraten sind mittlerweile rückläufig. Am Dienstag war zusätzlicher Schub durch Bemerkungen des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot hinzugekommen, wonach im Euroraum weitere Zinsanhebungen über den Sommer hinaus nicht in Stein gemeißelt sind. Knot gilt eigentlich als Vertreter einer straffen Geldpolitik.
Am Mittwoch wurde der Kursauftrieb dann zunächst noch durch Inflationsdaten aus Großbritannien verstärkt. Im Juni ging die Teuerung dort deutlich und stärker als von Experten erwartet zurück. Die Zinserwartungen an die britische Notenbank wurden dadurch gedämpft. An vielen Kapitalmärkten sanken daraufhin zwischenzeitlich die Renditen vieler Staatsanleihen, auch weit über Großbritannien hinaus. Auf der britischen Insel fiel der Zinsrückgang aber deutlich stärker aus als in Kontinentaleuropa. Hintergrund sind die besonders hohen Zinserwartungen an die Bank of England, die am Mittwoch ein Stück weit ausgepreist wurden./la/he