FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Konjunkturdaten sendeten am Vormittag erneut trübe Signale, belasteten den Euro aber nicht. Das Geld- und Kreditwachstum in der Eurozone schwächte sich Zahlen der Europäischen Zentralbank zufolge weiter ab. Die eng gefasste Geldmenge M1, die als Konjunkturbarometer gilt, sank sogar kräftig. "Die EZB wäre gut beraten, nach dem morgigen Zinsschritt zunächst eine Pause im Zyklus einzulegen", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die in den USA im Juni gesunkenen Verkäufe neuer Häuser bewegten den Markt kaum.
Am Abend richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die US-Geldpolitik. Dann entscheidet die Notenbank Federal Reserve über ihren Kurs. Alles andere als eine Zinsanhebung wäre eine Überraschung. Wesentlich unsicherer ist die Ausrichtung über den Sommer hinaus. An den Märkten sind weitere Zinserhöhungen bisher nicht vollständig eingepreist. Mit Spannung wird erwartet, welche Signale Fed-Chef Jerome Powell senden wird.
Experte Mohit Kumar von der US-Investmentbank Jefferies rechnet damit, dass Powell die Tür für weitere Zinsanhebungen offen lässt. "Die Inflation ist in jüngster Zeit zwar gesunken, aber die Beschäftigungslage und die Verbraucher zeigen sich widerstandsfähig." Dies erschwere es der Fed, ein Ende des Inflationskampfs in Aussicht zu stellen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85695 (0,86148) britische Pfund, 155,30 (156,18) japanische Yen und 0,9549 (0,9598) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1966 Dollar gehandelt. Das war rund ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he