FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank nachgegeben. Zuletzt sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Konjunkturdaten sendeten am Vormittag erneut trübe Signale. Das Geld- und Kreditwachstum in der Eurozone schwächte sich Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge erneut ab. Die eng gefasste Geldmenge M1, die als Konjunkturbarometer gilt, sank sogar kräftig. "Die EZB wäre gut beraten, nach dem morgigen Zinsschritt zunächst eine Pause im Zyklus einzulegen", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die in den USA im Juni gesunkenen Verkäufe neuer Häuser bewegten den Markt kaum.
Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die US-Geldpolitik. Am Abend entscheidet die US-Notenbank Fed über ihren Kurs. Alles andere als eine Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte wäre eine Überraschung. Wesentlich unsicherer ist die Ausrichtung über den Sommer hinaus. An den Märkten sind weitere Zinserhöhungen bisher nicht vollständig eingepreist. Mit Spannung wird erwartet, welche Signale Fed-Chef Jerome Powell senden wird.
Experte Mohit Kumar von der US-Investmentbank Jefferies rechnet damit, dass Powell die Tür für weitere Zinsanhebungen offen lässt. "Die Inflation ist in jüngster Zeit zwar gesunken, aber die Beschäftigungslage und die Verbraucher zeigen sich widerstandsfähig." Dies erschwere es der Fed, ein Ende des Inflationskampfs in Aussicht zu stellen./jsl/he