FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Die EZB hatte am frühen Nachmittag die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die mittlerweile neunte Zinserhöhung in Folge war am Markt fest erwartet worden. Weniger klar bleibt hingegen der weitere geldpolitische Kurs der EZB. Aus der Stellungnahme der Notenbank zur Zinsentscheidung und den anschließenden Aussagen der EZB-Präsidentin Christin Lagarde konnten Anleger keine klaren Hinweise für die nächste Zinsentscheidung im September entnehmen.
Lagarde machte deutlich, dass künftige Zinsentscheidungen von der weiteren Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig seien. Nach den starken Zinserhöhungen der EZB im Verlauf eines Jahres hat sich die Inflation zwar spürbar abgeschwächt, die Inflationsrate liegt aber immer noch über dem von der EZB anvisierten Ziel von mittelfristig zwei Prozent.
"Mit dieser Zinserhöhung ist der Job der EZB erstmal getan. Ab jetzt schließt sich das Fenster für weitere Leitzinserhöhungen, denn die Inflation wird im Herbst deutlich sinken", kommentierte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank die jüngste Entwicklung. Neben der Spekulation auf ein Ende der Zinserhöhungen wurde der Euro am Nachmittag zudem durch starke US-Konjunkturdaten unter Druck gesetzt. Wöchentliche Kennzahlen vom Arbeitsmarkt waren überraschend robust und Daten zum amerikanischen Auftragseingang unerwartet stark ausgefallen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85885 (0,85695) britische Pfund, 155,95 (155,30) japanische Yen und 0,9542 (0,9549) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1944 Dollar gehandelt. Das war rund 28 Dollar weniger als am Vortag./jkr/jsl/he