FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die EZB hatte am Donnerstag offen gelassen, ob sie die Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter anheben wird. Der Euro geriet daraufhin unter Druck. Vor der EZB-Sitzung hatte er noch merklich über der Marke von 1,11 Dollar notiert. Am Freitag hatte sich die Abwärtsbewegung zunächst fortgesetzt.
Im Mittagshandel erholte sich der Euro jedoch. Eher schwache Wachstumsdaten aus Deutschland belasteten nicht. Die deutsche Wirtschaft stagnierte im zweiten Quartal. Volkswirte hatten ein leichtes Wachstum erwartet. Allerdings ist der Rückgang im ersten Quartal nicht so deutlich ausgefallen, wie zunächst ermittelt.
"Mit Blick auf die Zukunft lassen die kürzlich veröffentlichten Stimmungsindikatoren nichts Gutes für die Wirtschaftsaktivität in den kommenden Monaten erwarten", sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING. "Tatsächlich sprechen die schwache Kaufkraft, die geschwächten Auftragsbücher in der Industrie sowie die Auswirkungen der aggressivsten geldpolitischen Straffung seit Jahrzehnten und die erwartete Abschwächung der US-Wirtschaft für eine schwache Wirtschaftsaktivität."
Mit Spannung erwartet werden die Daten zu den Verbraucherpreisen in Deutschland im Juli, die am Nachmittag auf dem Programm stehen. In Spanien stieg die Inflationsrate überraschenderweise im Juli auf 2,1 Prozent an. Allerdings liegt sie damit deutlich unter dem Schnitt der Eurozone. In Deutschland dürfte die Rate nach ersten Daten aus den Bundesländern nachgeben, aber weiter über sechs Prozent liegen.
Der japanische Yen hat unterdessen nicht nachhaltig auf die Entscheidungen der japanischen Notenbank reagiert. Die Bank of Japan teilte nach ihrer Zinssitzung am Morgen mit, an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festzuhalten. Sie will die Kontrolle der Kapitalmarktzinsen aber flexibler gestalten. Bisher durfte sich die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen um maximal 0,5 Punkte um den Nullpunkt bewegen. Diese bisher starre Grenze will die Bank of Japan künftig nur noch als Referenz verstanden wissen./jsl/jkr/jha/