NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Die Wirtschaft der Eurozone war im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als Experten erwartet hatten. Das Bruttoinlandsprodukt stieg laut einer ersten Schätzung im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Die Inflation im Euroraum war im Monat Juli weiter abgeflaut: Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zum Juli 2022 um 5,3 Prozent zu - nach 5,5 Prozent im Vormonat. Dies ist die niedrigste Inflationsrate seit Anfang 2022. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig gewesen. Ein Wermutstropfen aber bleibt, denn die Kerninflation - ohne schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise - ging nicht zurück. Sie gilt mit Blick auf den längerfristigen Inflationstrend als aussagekräftiger.
Insgesamt positive Daten wie diese könnten allerdings dazu führen, dass die EZB die Leitzinsen doch noch einmal anhebt. "Bis September, wenn die Europäische Zentralbank das nächste Mal tagt, wird sich die Teuerungssituation nicht so deutlich verändert haben, dass bereits eine Pause gerechtfertigt werden könnte", erwartet etwa Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in der vergangenen Woche, als der Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben wurde, eine Festlegung vermieden und sich alle Optionen offen gehalten. Mit Blick auf die Entscheidung im September habe Lagarde von einem "entschiedenen vielleicht" gesprochen, schrieb Gitzel daher. Eine weitere Zinserhöhung würde tendenziell den Euro stützen./ck/he