FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Druck übte vor allem der aufwertende Dollar aus, der schon seit einigen Tagen zur Stärke neigt. Hintergrund sind solide Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft. Weitere Zinsanhebungen durch die Zentralbank Federal Reserve werden damit wieder ein Stück wahrscheinlicher. Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank sieht darin aber ein zweischneidiges Schwert für den Dollar, da noch höhere Zinsen der US-Wirtschaft letztlich schaden dürften.
Belastet wurde der Euro auch durch schwache Konjunkturzahlen aus der Eurozone. Dort trübte sich die Industriestimmung im Juli weiter ein und sank auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren. "Es sieht so aus, als ob die Rezession im verarbeitenden Gewerbe in der Eurozone noch länger anhält", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Aufgrund ihres hohen Industrieanteils ist die deutsche Wirtschaft besonders betroffen.
Unter besonderem Druck stand der australische Dollar. Die Zentralbank des Landes ließ den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert. Fachleute hatten dagegen mehrheitlich auf eine Straffung gesetzt. Die Notenbank hat ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten zur Inflationsbekämpfung stark angehoben, was ihr im Land viel Kritik eingebracht hat. Hintergrund ist, dass sie noch relativ kurz vor der ersten Zinsanhebung im Frühjahr 2022 stabile Zinsen versprochen hatte./bgf/jsl/jha/