HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler
Das im SDax
Insgesamt legte Rosenfeld die Latte für die Ergebnismarge im Gesamtjahr leicht höher. Vom Umsatz dürften vor Zinsen, Steuern und Sonderposten nun 6 bis 8 Prozent operativer Gewinn übrigbleiben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bisher hatte Rosenfeld 5,5 bis 7,5 Prozent auf dem Zettel. Im zweiten Quartal erzielte Schaeffler dank einer Verbesserung im Geschäft mit der Autozulieferung und mit Auto-Ersatzteilen eine Marge von 7,1 Prozent und damit 1,8 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn lag bei 289 Millionen Euro fast um die Hälfte höher und fiel auch besser aus als von Experten geschätzt.
An der Umsatzprognose eines währungsbereinigten Plus von 5 bis 8 Prozent hält Schaeffler hingegen fest - vorwiegend wegen der Schwäche im Industriesegment. In diesem kappte Rosenfeld sowohl die Erlösaussichten als auch die Renditeerwartungen für das Gesamtjahr. Der Manager sprach in einer Telefonkonferenz von enttäuschenden Ergebnissen der Sparte.
Die Probleme in dem Geschäft lägen an einem schwächeren Umsatzmix - sprich einem größeren Anteil weniger lukrativer Aufträge -, aber auch an Kosten für die Verlagerung von Produktion in Europa. In China etwa hätten margenstarke Geschäfte mit Windturbinen einen geringeren Anteil gehabt als ein Jahr zuvor, sagte Finanzvorstand Claus Bauer. Vertriebs- und Verwaltungskosten legten ebenfalls zu. Die Sparte hat Schaeffler zufolge Gegenmaßnahmen eingeleitet, unter anderem sollen die Bestände heruntergefahren werden, Kostensenkungen sollen verstärkt werden.
Besser lief es in der Autozuliefersparte, allerdings erzielte Schaeffler auch hier noch keine bessere Entwicklung als der Markt, wie Rosenfeld einräumte. Das liege unter anderem an der zeitlichen Lage von Projekten. Deutlich gestiegene Kosten habe das Unternehmen großteils über höhere Verkaufspreise weitergeben können.
Der Umsatz von Schaeffler insgesamt kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro. Währungsbereinigt wäre es ein Plus von 9,8 Prozent gewesen und damit so viel wie von Analysten erwartet. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um 22,5 Prozent auf 138 Millionen Euro. Nach einer besseren Entwicklung des freien Barmittelzuflusses (Free Cashflow) hat das Management nun auch hier für das Gesamtjahr etwas mehr einkalkuliert: Vor Ein- und Auszahlungen für Unternehmenszu- und verkäufe sollen es nun 300 bis 400 Millionen Euro Zufluss sein statt 250 bis 350 Millionen.
Schaeffler liefert in der Autosparte unter anderem Wälzlagersysteme sowie Ketten- und Riemenantriebe für Motoren, aber auch Getriebe- und Fahrwerkskomponenten. Daneben bietet das Unternehmen Ersatzteile für Pkw und Nutzfahrzeuge in einer eigenen Sparte an. Das Geschäft der Industriesparte umfasst Wälzlager und Antriebstechnik unter anderem für Motorräder, Fahrräder und landwirtschaftliche Maschinen, aber auch Teile für den Anlagenbau, Produktionsmaschinen und Luftfahrtkomponenten./men/stw/jha/