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ProSiebenSat.1 schreibt weiter rote Zahlen

03.08.2023
um 07:36 Uhr

UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat im vergangenen Quartal 56 Millionen Euro Verlust gemacht. Vorstandschef Bert Habets sagte am Donnerstag: "Das zweite Quartal war wie erwartet weiter von einem schwachen TV-Werbemarkt geprägt." Außerdem belasteten die Vollkonsolidierung der Streaming-Plattform Joyn sowie eine Restrukturierungsrückstellung für den Konzernumbau samt Abbau von 400 Stellen das Quartalsergebnis stark.

Der neue Finanzvorstand Martin Mildner sagte, im zweiten Halbjahr erwarte er "eine Erholung unseres Werbegeschäfts und damit deutliche Aufholeffekte bei Umsatz und Ergebnis". Der MDax-Konzern bestätigte die Jahresprognose und rechnet mit rund 4,1 Milliarden Euro Umsatz und einem um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnis (adjusted Ebitda) von rund 600 Millionen Euro.

Im laufenden dritten Quartal dürfte das Betriebsergebnis auf Vorjahreshöhe stagnieren. Entscheidend seien aber die letzten vier Monate des Jahres als traditionell umsatz- und ergebnisstärkste Zeit für das Werbegeschäft, teilte ProSiebenSat.1 mit.

Im zweiten Quartal fiel der Konzernumsatz im Vorjahresvergleich um 17 Prozent auf 868 Millionen Euro. «Vor dem Hintergrund des rezessiven gesamtwirtschaftlichen Umfelds investierten Werbekunden wie erwartet weiterhin nur zurückhaltend in TV-Werbung.» Diesen Rückgang konnte das Wachstum der digitalen Werbeerlöse nur teilweise kompensieren. Zudem fehlten die Erlöse des 2022 verkauften US-Produktionsgeschäft der Red Arrow Studios. Der Umsatz der Dating & Video-Sparte brach um 18 Prozent ein, zum einen wegen der Konsumzurückhaltung, zum anderen wegen strengerer Verbraucherschutzregeln, die die Abo-Modelle von Parship und ElitePartner betreffen. Zugelegt haben dagegen das Online-Vergleichsportal Verivox und die Online-Parfümerie flaconi.

Das Konzernergebnis Ergebnis sei "vor allem aufgrund der geringeren Profitabilität des Werbegeschäfts gesunken", teilte ProSiebenSat.1 mit. Das bereinigte Betriebsergebnis halbierte sich auf 79 Mio Euro, nach Steuern stand ein Verlust von 56 Millionen Euro. Dazu trug die Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 58 Millionen Euro maßgeblich bei. Nach der Übernahme von Joyn doppelt besetzte Stellen sollen nun wegfallen und Kosten gesenkt werden, um in die Digitalisierung investieren zu können und ProSiebenSat.1 langfristig wieder profitabler zu machen./rol/ngu

ProSiebenSat.1 Media SE

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