LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Der Abbau des hohen Auftragsbestands hat dem Großküchenausstatter Rational
Das MDax-Unternehmen
Auch ergebnisseitig lief es besser als am Markt gedacht. In den drei Monaten bis Ende Juni lag das Betriebsergebnis (Ebit) mit knapp 70 Millionen Euro um 53 Prozent über dem Vorjahr. Die operative Marge verbesserte sich auf 25 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent), weil die Kosten weniger stiegen als der Umsatz. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 54,4 Millionen Euro hängen nach 34,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Damals hatte Rational - wie viele Unternehmen in den verschiedensten Industrien - noch deutlich unter weltweiten Engpässen bei Elektronikchips gelitten, da die Herstellung und die Logistik durch die Corona-Verwerfungen ins Stocken geraten waren.
Besonders stark wuchs das Geschäft von Rational im zweiten Quartal wie bereits zum Jahresstart in Nordamerika mit plus 57 Prozent. Dort baut das Unternehmen seine Vertriebsaktivitäten sowie sein Servicenetz aus und erreicht damit immer mehr Kunden im Flächengeschäft. In Asien und Lateinamerika legte Rational um 37 Prozent beziehungsweise 26 Prozent zu. Während die Erlöse in Europa (ohne Deutschland) um sieben Prozent stiegen, gingen sie in Deutschland leicht zurück.
Mit dem Geschäftswachstum stellte Rational auch Mitarbeiter ein. Mit weltweit 2486 Angestellten, 1430 davon in Deutschland, Ende Juni erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter im Jahresvergleich um sechs Prozent.
Im weiteren Jahresverlauf rechnet die Unternehmensführung mit einer fortgesetzten Reduzierung des Auftragsbestandes, der Ende Juni noch bei rund 160 Millionen Euro lag. Zudem dürfte sich das Bestellverhalten der Kunden normalisieren. Das habe zur Folge, dass die gewöhnliche Saisonalität der Erlöse hin zu einem stärkeren vierten Quartal nicht zu erwarten sei, hieß es. Der Umsatz dürfte im zweiten Halbjahr leicht unter denen des ersten Halbjahrs liegen.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr weiterhin im hohen einstelligen Bereich wachsen. Die operative Marge (Ebit-Marge) soll aufgrund steigender Kosten wie etwa für den Vertrieb und Ausbau internationaler Standorte leicht unter dem Vorjahr herauskommen. Sollten sich die Entlastungen bei den Kosten fortsetzen, könnte die Ebit-Marge im Bereich des Vorjahres liegen, sagte Finanzchef Jörg Walter./mne/ngu/mis