FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der bisher sehr robuste Arbeitsmarktbericht hat im Juli Signale für eine Abschwächung gegeben. So stieg die Beschäftigtenzahl weniger als erwartet. Das Bild blieb jedoch uneinheitlich. Die Arbeitslosenquote ging zurück und die Stundenlöhne stiegen stärker als erwartet. Die Finanzmärkte schauten jedoch vor allem auf die flauere Beschäftigungsentwicklung.
"Der heutige US-Arbeitsmarktbericht belegt eine klare Abschwächung", kommentierten die Volkswirte der Commerzbank. Es zeichne sich hier auch ein Trend ab. "Mittelfristig werden die Inflationsrisiken damit wohl weiter an Bedeutung verlieren und die Gefahren für die Vollbeschäftigung langsam zunehmen." Die US-Notenbank Fed dürfte daher laut Commerzbank die Zinsen nicht weiter anheben.
Die Fed hat bisher noch kein Ende der Zinserhöhungen ausgerufen. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte sie die Zinsen stark angehoben. Nach einer Pause wurden im Juli erneut die Zinsen erhöht. Das weitere Vorgehen ließ die Notenbank allerdings offen. Der Verzicht auf weitere Anhebungen würde tendenziell den Dollar belasten.
Industriedaten aus Deutschland überraschten auf den ersten Blick positiv. Die deutsche Industrie erhielt im Juni dank umfangreicher Großbestellungen erneut deutlich mehr Aufträge. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang erwartet. In einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es allerdings, dass der Auftragseingang "von starken Schwankungen und Sondereffekten durch Großbestellungen" geprägt gewesen sei. Die Aussichten für die Industriekonjunktur seien angesichts des eingetrübten Geschäftsklimas und der schwachen Weltkonjunktur vorerst weiterhin verhalten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86193 (0,86468) britische Pfund, 156,11 (156,24) japanische Yen und 0,9598 (0,9579) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1941 Dollar gehandelt. Das waren 7 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he