BAAR (dpa-AFX) - Eine schwache Nachfrage aus China hat den Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore
Die sich abschwächende Inflation und eine die Wirtschaft stützende Politik in China dürften für ein positiveres makroökonomisches Umfeld im zweiten Halbjahr sorgen, erläuterte der Unternehmenslenker. Gleichzeitig sollten niedrige Metallvorräte, höhere Produktionskosten, geopolitische Unsicherheiten und eine von der Energiewende getriebene Nachfrage seiner Einschätzung nach für überdurchschnittlich hohe Preise auch auf längere Sicht sorgen.
Der auf Glencores Aktionäre entfallene Gewinn fiel im ersten Halbjahr um 62 Prozent auf knapp 4,6 Milliarden Dollar. Der Konzern kündigte zwar an, eine Milliarde Dollar als Sonder-Dividende an seine Anteilseigner ausschütten zu wollen, und das Aktienrückkaufprogramm wird um 1,2 Milliarden Dollar aufgestockt. Beides fiel jedoch niedriger aus als im Vorjahr. 2022 hatte der Konzern von den Turbulenzen an den Energiemärkten profitiert und Rekordgewinne eingefahren. Mittlerweile haben die Preisschwankungen aber deutlich nachgelassen und außerdem bremst die stotternde wirtschaftliche Erholung in Glencores wichtigstem Abnehmerland China die Nachfrage.
Die Aktionäre müssen sich nun auch deshalb mit weniger begnügen, da Glencore nach eigenen Angaben 2 Milliarden Dollar in bar einhält, um das Kohlegeschäft des kanadischen Bergbauunternehmens Teck Resources womöglich doch noch kaufen zu können. Glencores Plan wäre es, das eigene Kohlegeschäft abzuspalten und zusammen mit Tecks Stahlkohlebereich in einem eigenen Unternehmen einzubringen. Teck hat allerdings bereits mehrere Offerten von den Schweizern dieses Jahr abgelehnt./lew/tav/mis