KOBLENZ (dpa-AFX) - Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter Compugroup
Das im SDax
Analyst Yannik Siering von der Investmentbank Stifel attestierte dem Unternehmen unerwartet gute Zahlen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis - die Margenerhöhung sei auf Kurs. Knut Woller von der Baader Bank sieht dank seiner Meinung nach starken Resultaten Aufwärtspotenzial für die Jahresziele, auch wenn die Vergleichszahlen im zweiten Halbjahr schwerer zu schlagen seien.
Der Umsatz zog im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 304,2 Millionen Euro an, wie die Koblenzer am Donnerstag mitteilten. Aus eigener Kraft, ohne Währungs- und Übernahmeeffekte, wuchs der Erlös um 13 Prozent. Angepeilt für das Jahr sind derzeit nur 5 Prozent organisches Erlösplus. Derzeit profitiert die Compugroup noch spürbar von einem Softwareupgrade sogenannten Konnektoren für die Telematik-Infrastruktur in Arztpraxen und von einem wachsenden Krankenhausgeschäft.
Die Aufträge von Krankenhäusern im Zuge der von der Bundesregierung geplanten Modernisierung und Digitalisierung von Kliniken hätten weiter zugenommen, hieß es. Das Umsatzziel im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz erhöhte die Compugroup erneut auf nun 130 bis 140 Millionen Euro in den kommenden Jahren.
Um das Wachstum insgesamt weiter hochzuhalten, hat die Compugroup nach eigenen Angaben im zweiten Quartal eine KI-Initiative gestartet. "Wir sehen in der Künstlichen Intelligenz ein erhebliches Potenzial, um unsere Kunden, Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und alle im Gesundheitssektor tätigen Personen bei der Versorgung von Patienten noch besser zu unterstützen", sagte Rauch.
Neue KI-Technik soll von der Softwareentwicklung bis in Kundendienste und Verwaltungsaufgaben integriert werden. Genauere Angaben machte das Unternehmen zunächst nicht. KI ist in der Softwarebranche derzeit ein Hype-Thema, das auch die Fantasie von Investoren anregen soll.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte im abgelaufenen Jahresviertel um 36 Prozent auf 73,1 Millionen Euro zu, die entsprechende operative Marge stieg von 20 auf 24 Prozent.
Auch unter dem Strich verdiente die Compugroup mit 31,1 Millionen Euro deutlich mehr als mit 12,1 Millionen ein Jahr zuvor. Den Finanzausblick bestätigte das Management um Chef Michael Rauch./men/mis/jha/