HAMBURG (dpa-AFX) - Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich
Analyst Alexander Hauenstein von der DZ Bank erinnerte in einer ersten Reaktion daran, dass Konkurrent Kion
Im zweiten Quartal stieg der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um fast 38 Prozent auf 115,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Damit blieb Jungheinrich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Umsatz wuchs dank der umgesetzten Preiserhöhungen um ein Fünftel auf knapp 1,4 Milliarden Euro.
Auf dieser Basis verbesserte sich die operative Marge (Ebit-Marge) von zuvor 7,4 auf 8,5 Prozent - damit geht die Profitabilität wieder in Richtung des Niveaus von vor zwei Jahren. Im ersten Quartal lag die Marge allerdings bei 9,3 Prozent, und mindestens dieses Niveau hatten Analysten auch für das zweite Jahresviertel erwartet. Unterm Strich verdiente Jungheinrich in den drei Monaten bis Ende Juni 74,7 Millionen Euro und damit über ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Den Experten von der Investmentbank Stifel zufolge könnte die schwächere Profitabilität im Tagesgeschäft an der Akquisition des US-Konzerns Storage Solutions gelegen haben. Baader-Kollege Peter Rothenaicher sieht das ähnlich: Berechnet um die mit der Übernahme verbundenen Kosten wären 126 Millionen Euro operativer Gewinn und eine entsprechende Marge von 9,2 Prozent erzielt worden.
Immerhin konnte sich Jungheinrich zur Mitte des Jahres über eine weiter hohe Nachfrage freuen: Der Auftragseingang stieg im zweiten Quartal um 18 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro. Das Auftragsbuch sei hervorragend in dem herausfordernden Umfeld, lobte Baader-Analyst Rothenaicher. Rund 80 Millionen Euro steuerte seinen Berechnungen zufolge die neue US-Beteiligung bei.
Die Hamburger hatten die Übernahme des US-Anbieters für Lagerautomatisierung im Januar verkündet. Die 375 Millionen US-Dollar (342 Mio Euro) teure Akquisition wurde Mitte März vollzogen. Im Gesamtjahr erwartet das Jungheinrich-Management von Storage Solutions Aufträge in Wert von 300 Millionen Euro und einen Umsatz von 200 Millionen Euro./lew/tav/jha/