MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank
Bis zum frühen Nachmittag verlor die Aktie der Bank knapp sechs Prozent auf 7,16 Euro und war damit zweitgrößter Verlierer im Nebenwerte-Index SDax
Dass das Neugeschäft mit der Finanzierung von Gewerbeimmobilien ausgesprochen schwach läuft, zeigte sich bei der Pfandbriefbank im ersten Halbjahr. Mit 2,5 Milliarden Euro lag das Neugeschäftsvolumen deutlich unter den 4,3 Milliarden aus der ersten Hälfte des Vorjahres, wie das Institut am Donnerstagmorgen in München mitteilte.
Daher schminkt sich Bankchef Arndt jetzt ab, im laufenden Jahr wie zunächst geplant ein Volumen von 9 bis 10 Milliarden Euro zu erreichen. Stattdessen peilt er jetzt nur noch 6,5 bis 8 Milliarden an. Bei der Gewinnentwicklung sieht er die Bank hingegen auf Kurs, nachdem sie in den ersten sechs Monaten vor Steuern 81 Millionen verdient hat. Das ist immerhin fast ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor.
Die Krise an den Immobilienmärkten sei schärfer und ziehe sich zudem länger hin, als Anfang des Jahres angenommen, teilte die Bank nun mit. Frühestens im ersten Quartal 2024 dürfte es zu einer vorsichtigen Erholung der Immobilienmärkte kommen.
Im zweiten Quartal erzielte die Pfandbriefbank einen Vorsteuergewinn von 49 Millionen Euro und damit rund ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Das lag auch an erhöhten Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle: So steckte das Institut 19 Millionen Euro in die Risikovorsorge. Im Vorjahreszeitraum war es lediglich eine Million gewesen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 42 Millionen Euro, rund 24 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Schon im März hatte sich der Vorstand für die kommenden Jahre eine deutliche Gewinnsteigerung zum Ziel gesetzt. Bis 2026 soll der Vorsteuergewinn auf mehr als 300 Millionen Euro steigen. Außerdem dürften dann weniger als 45 Prozent der Erträge von den Kosten aufgezehrt werden. Im vergangenen Jahr waren es 45,6 Prozent und für 2023 hatte das Management im März einen Anstieg auf mehr als 50 Prozent angekündigt.
Von den jetzt geplanten Einsparungen sollen 60 Prozent aus einer Verringerung der Sachkosten und 40 Prozent aus einer Senkung der Personalkosten kommen. Der über die nächsten drei Jahre geplante Stellenabbau umfasse brutto etwa 15 Prozent der Vollzeitstellen./stw/zb/he