NECKARSULM (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Bechtle
Das Papier stieg am Freitagmorgen um 2,5 Prozent auf 41,14 Euro. In diesem Jahr hat der Kurs bereits um fast ein Viertel an Wert gewonnen - allerdings war der Titel im Vorjahr mit der IT-Branche auch stark unter Druck geraten. Im Herbst 2021 war die Aktie noch fast 70 Euro wert. Ein Händler wähnte den Vorsteuergewinn im zweiten Quartal über den Erwartungen, das könne der Aktie helfen. Analyst Knut Woller von der Baader Bank sprach von einer positiven Überraschung hinsichtlich der im Jahresvergleich stabil gehaltenen Marge.
Olemotz bestätigte am Freitag die Finanzprognose für das laufende Jahr. Die Nachfrage nach Digitalisierungsprojekten sei ungebrochen hoch. "Natürlich sehen auch wir bei Bechtle die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden Unsicherheiten", sagte der Manager laut Mitteilung. Gleichzeitig sei die Notwendigkeit des digitalen Umbaus in der IT unverändert gegeben. "Daher gibt es für uns keine Veranlassung, trotz der derzeit angespannten Stimmungslage, an unserem optimistischen Blick auf das zweite Halbjahr und das Gesamtjahr 2023 etwas zu ändern."
Im zweiten Quartal wuchs der Umsatz um 6,5 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro, das war ein geringeres Wachstum als noch im ersten Jahresviertel mit knapp 12 Prozent. Im Geschäft mit dem Einrichten und Managen von IT-Systemen und -Netzwerken kletterten die Erlöse zwar nicht mehr so stark wie im ersten Jahresviertel, wuchsen aber dennoch prozentual zweistellig. Im Onlinehandel mit Elektronik gab es allerdings einen Umsatzrückgang um fast fünf Prozent. Das Geschäft ist die kleinere Sparte bei Bechtle.
Das Vorsteuerergebnis kletterte in den Monaten April bis Juni im Jahresvergleich um 5,9 Prozent auf 93,8 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag stabil bei 6,2 Prozent. Im Vergleich mit dem ersten Jahresviertel war das eine Verbesserung um einen Prozentpunkt. Unter dem Strich steigerte Bechtle den Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent auf 66 Millionen Euro.
Olemotz peilt weiter einen deutlichen Anstieg des Umsatzes im Gesamtjahr an, bei Bechtle bedeutet das ein Plus von fünf bis zehn Prozent (VJ: 6 Mrd Euro). Der Vorsteuergewinn soll sich parallel zum Erlös entwickeln und die Vorsteuermarge damit etwa auf Vorjahresniveau von 5,8 Prozent bleiben./men/jcf/jha/