AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen
Wie das im EuroStoxx-50
Dabei entwickelten sich vor allem die Geschäfte in Nordamerika deutlich schwächer als vom Management erwartet. Die Konsumflaute hält an, Kunden achten besonders auf ihre Kosten und schnallen ihre Gürtel enger. Auch hatte die Unternehmensführung mit einem harten Preiskampf zu hadern.
So brach die operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Punkte auf 43 Prozent ein. Analysten hatten sich zwar auf eine schlechtere Quote eingestellt, aber Adyen enttäuschte mit der Kennziffer die Erwartungen deutlich.
Der Konzern verdiente operativ vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 320 Millionen Euro ein Zehntel weniger als vor einem Jahr. Mit rund 282 Millionen Euro blieb der Nettogewinn dank eines besseren Finanzergebnisses stabil.
Die Unternehmensführung schob die rückläufige Entwicklung im Tagesgeschäft hauptsächlich auf Investitionen in den eigenen Personalbestand. Allein im ersten Halbjahr seien mehr als 550 neue Fachkräfte eingestellt worden, drei Viertel davon in Tech-Positionen. Adyen zählt mittlerweile fast 3900 Mitarbeiter, der überwiegende Teil davon in Amsterdam. Künftig will die Konzernspitze allerdings das Tempo bei Neueinstellungen drosseln.
Das Management gab an, sich bewusst für solche Investitionen entschieden zu haben, auch wenn das erst einmal Marge kostet. "Wir ziehen es vor, das Team zu bilden, das das Langfristpotenzial unserer Plattform realisieren kann", hieß es. Adyen wickelt unter anderem im Internet für bekannte Onlineanbieter wie Spotify
JPMorgan-Branchenkenner Sandepe Deshpande bemängelte vor allem das Umsatzwachstum, das am meisten Sorgen bereite. Die Entwicklung liege unter den Mittelfrist- und Langzeitzielen, hieß es. Weil das Management keine Änderungen daran andeutete, rechnet er weiter mit einem Umsatzwachstum in den kommenden Jahren im mittleren 20er-Prozent-Bereich bis niedrigen 30er-Prozent-Bereich. Jefferies-Analyst Hannes Leitner hingegen betonte, dass vor allem die Entwicklung des Transaktionsvolumens die Aktionäre verstimmen dürfte./ngu/lew/mis