FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Am Morgen hatten schwache Daten zur Unternehmensstimmung in Deutschland auf dem Eurokurs gelastet. Besonders negativ überraschte bei den ersten Umfragedaten zum August der Rückgang in der deutschen Dienstleistungsbranche. Auch im Euroraum trübte sich die Stimmung ein. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel auf den tiefsten Stand seit November 2020. "Klarer könnten die Rezessionssignale kaum sein", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Schlechte Konjunkturdaten machen Zinsschritte der EZB grundsätzlich unwahrscheinlicher, da sie eine weitere Belastung für die Wirtschaft darstellen. Der Euro hingegen würde von weiteren Zinsanhebungen profitieren.
Am Nachmittag grenzte der Euro seine Verluste dann etwas ein, nachdem die US-Wirtschaft ihrerseits mit schwachen Daten zur Unternehmensstimmung überraschte. Die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global fielen in einer ersten Schätzung schwächer aus als erwartet. "Der Einbruch des S&P Global Composite Index auf ein Sechsmonatstief im August lässt weitere Zweifel an der Vorstellung aufkommen, dass sich die Wirtschaft beschleunigt", schrieb der Volkswirt Andrew Hunter von Pantheon Economics.
Mit Blick auf den Rest der Woche steht besonders das von Donnerstag bis Samstag stattfindende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Die Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag. Experten erhoffen sich Hinweise, ob die US-Notenbank nochmal die Leitzinsen anheben wird.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85653 (0,85288) britische Pfund, 157,28 (158,70) japanische Yen und 0,9524 (0,9565) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1916 Dollar gehandelt. Das waren rund 19 Dollar mehr als am Dienstag./jcf/jsl/he