FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch gestützt durch schwache Konjunkturdaten deutlich zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im August überraschend deutlich eingetrübt. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex fiel auf den tiefsten Stand seit November 2020. Besonders stark verschlechterte sich der Wert für den deutschen Dienstleistungssektor.
"Im Dienstleistungssektor ist der kurzzeitig aufgeblühte Frühjahresoptimismus jetzt endgültig verblasst", schrieb Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Alles in allem unterstrichen die Daten eindrucksvoll die Malaise der deutschen Wirtschaft. Im dritten Quartal stehen die Zeichen laut Völker bestenfalls weiter auf Stagnation - eher drohe ein Rückfall in die Rezession.
Die Finanzmärkte sehen angesichts der Konjunkturschwäche offenbar eine gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen im September nicht weiter anheben wird. Denn höhere Zinsen stellen für die Wirtschaft eine Belastung dar.
Auch in den USA fielen die von S&P Global erhobenen Einkaufsmanagerindizes im August schwächer aus als erwartet. In den USA gaben daher auch die Renditen nach. Allerdings wird in den Vereinigten Staaten der ältere Einkaufsmanagerindex ISM stärker beachtet.
Noch deutlicher gefallen sind die Renditen in Großbritannien. Auch hier waren die deutlich verschlechterten Daten zu Einkaufsmanagerindizes verantwortlich. Der Gesamtindikator fiel auf den tiefsten Stand seit Januar 2021. Auch der Dienstleistungssektor ist mittlerweile unter die Wachstumsschwelle gefallen./jsl/jcf/he