FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Halbjahreszahlen von Aroundtown
Die Erholung der Aktien vom Rekordtief im Juli, die zuletzt auf wackeligen Füßen stand, erhielt damit einen neuen Schub. Das Jahresminus beträgt aber immer noch 30 Prozent. Seit dem Zwischenhoch im Juni 2021 summieren sich die Verluste sogar auf rund 80 Prozent. Mitte des Jahres waren die Papiere zeitweise zu einem "Pennystock" geworden, also einer Aktie mit einem Kurs unter einem Euro.
Mit dem Anstieg am Mittwoch hoben sich die Papiere positiv ab vom Sektorumfeld, denn der europäische Teilindex Stoxx Europe 600 Real Estate
Händler zeigten sich unterdessen nicht überrascht vom Milliardenverlust unterm Strich von Aroundtown, der mit einer Abwertung des Immobilienportfolios in Zusammenhang steht. Laut dem Experten Andre Remke von der Baader Bank war die operative Entwicklung im ersten Halbjahr aber etwas besser als von ihm gedacht. Die Portfolio-Abwertung entspreche den Erwartungen. Auch der Fachmann Kai Klose von der Berenberg Bank sah seine Prognosen als übertroffen an.
Für das Gesamtjahr erwartet Aroundtown die Ergebniskennziffer FFO I nun bei 310 Millionen bis 340 Millionen Euro. Die Spanne liegt damit an beiden Enden zehn Millionen Euro höher als zuvor in Aussicht gestellt. "Das Streben nach einem höheren Ertragsniveau war eindeutig unerwartet und eine positive Überraschung", sagte der Berenberg-Experte Klose. Er denkt, dass sich Anleger aber weiterhin stark auf die Entwicklung der Vermögenswerte und das Finanzprofil von Aroundtown konzentrieren werden.
Was die deutschen Inflationszahlen an diesem Mittwoch betrifft, erwarten Experten einen Anstieg im Monatsvergleich. Am Morgen bereits veröffentlichte Verbraucherpreisdaten einiger Bundesländer untermauerten dies. Im Kampf gegen die Inflation hatte die EZB den Leitzins in den vergangenen Monaten kräftig angehoben. Unternehmen wie Aroundtown müssen daher die während der jahrelangen Nullzinsphase aufgeblähten Portfolio-Werte deutlich korrigieren. Zudem verteuert sich die Refinanzierung./tih/ajx/mis