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Trotz Werbe- und Gewinnrückgangs: Bertelsmann bestätigt Prognose

30.08.2023
um 11:34 Uhr

GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Der Bertelsmann-Konzern hält trotz der Werbeflaute im TV-Geschäft und trotz eines Gewinnrückgangs an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir einen Gesamtjahresumsatz von etwa 21 Milliarden Euro und ein Ebitda auf Vorjahresniveau erzielen können", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sehen die Portfolio-Effekte, dass die temporäre Schwäche bei RTL vor allem in den Werbemärkten beim Umsatz durch die anderen Divisionen kompensiert wird."

Zum Gewinnausblick - im ersten Halbjahr lag das Konzernergebnis deutlich unter dem Wert des ersten Halbjahres 2022 - ergänzte Rabe: "Wir werden ein Konzernergebnis von deutlich über einer Milliarde Euro erwirtschaften, was auch damit zusammenhängt, dass wir einen hohen Gewinn bei der Veräußerung von Majorel machen werden." Der Bertelsmann-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass der Verkauf der Anteile der Callcenter-Tochter Majorel "noch in diesem Jahr über die Bühne gehen wird".

Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen verzeichnete im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis von 260 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 entspricht das einem deutlichen Rückgang - damals lag es bei 492 Millionen Euro. Bertelsmann nannte als Ursache unter anderem ein geringeres operatives Ergebnis und Restrukturierungen. Darunter sind die Neuaufstellung des Magazins-Bereichs (Gruner+Jahr) bei RTL Deutschland, die Neuausrichtung des US-Buchgeschäfts bei Penguin Random House und die Tiefdruck-Standortschließungen Liverpool und Ahrensburg bei Hamburg.

Bertelsmann erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro (Halbjahr 2022: 9,3 Mrd). Das organische Wachstum betrug 2,3 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei fast 1,3 Milliarden Euro und damit unter dem Halbjahreswert 2022 von gut 1,4 Milliarden Euro. Bertelsmann führte den Rückgang auch auf die schwachen TV-Werbemärkte zurück.

Umsatzzuwächse gab es im Dienstleistungsgeschäft von Arvato, im Buchgeschäft Penguin Random House, bei der Musiksparte BMG und im Bildungsgeschäft Education Group./rin/DP/mis

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