FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone enttäuschten abermals. Die Gesamtproduktion der deutschen Industrie fiel im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zurück. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen halb so großen Rückgang erwartet. "Kein wirkliches Desaster, aber wieder eine Zahl, die das anhaltende Abbröckeln der Konjunktur unterstreicht", kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Industrie in der größten Volkswirtschaft der Eurozone leidet seit längerem unter einer Vielzahl von Belastungen, darunter die schwache Weltwirtschaft.
Zudem wuchs die Wirtschaft in der Eurozone schwächer als gedacht. Im zweiten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt laut einer dritten Schätzung um lediglich 0,1 Prozent zum Vorquartal zu. Zuvor war noch ein Zuwachs von 0,3 Prozent ermittelt worden. Bereits in den beiden Vorquartalen war die wirtschaftliche Entwicklung der 20 Euro-Staaten schwach ausgefallen.
Der Euro wird bereits seit einiger Zeit von einer Kombination aus schwachen Wirtschaftsdaten aus dem Währungsraum und soliden Konjunkturzahlen aus den USA unter Druck gesetzt. Hinzu kommt die Erwartung, dass die EZB auf ihrer nächsten Zinssitzung in einer Woche mit ihren Zinsanhebungen zumindest pausieren könnte.
Am Nachmittag werden in den USA die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt erwartet. Zuletzt hatte sich eine leichte Abkühlung angedeutet, was der US-Zentralbank Fed ihren Inflationskampf etwas erleichtern würde./jsl/bgf/mis