HAMBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft IG Metall hat wegen der Arbeitsbedingungen beim Shuttle-Dienst Moia schwere Vorwürfe gegen den Mutter-Konzern Volkswagen
Bei den Lebenshaltungskosten in Hamburg und Hannover, wo die vollelektrischen Minibusse im Einsatz sind, sei es illusorisch, "sich mit diesem Monatsentgelt eine lebenswerte Existenz aufzubauen". Auch gebe es weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld. Darüber hinaus verweigere der Konzern den rund 1200 Beschäftigten einen Haustarifvertrag, der sich an den Regelungen der Volkswagentochter Volkswagen Group Services orientieren soll, klagte Reusch.
"Wenn Volkswagen zulässt, dass Moia mit so schmutzigen Rahmenbedingungen ihre Fahrer beschäftigt, werden wir unsere Konsequenzen ziehen", drohte der Gewerkschafter. Die Kolleginnen und Kollegen seien absolut bereit, für ihre Anliegen auch Flagge zu zeigen. "Dann wird die Flotte stillstehen", sagte Reusch.
Ein Unternehmenssprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, Moia sei ein eigenständiges Unternehmen und Mobilitätsanbieter im Volkswagen Konzern. Es biete den Fahrerinnen und Fahrern attraktive Arbeitsbedingungen. "Hierzu zählen neben einem transparenten Vergütungssystem mit angemessenem Stundenlohn und Zuschlägen (25 Prozent bei Nacht, 50 Prozent an Sonntagen und 100 Prozent an Feiertagen), flexible Arbeitszeiten auch eine Vielzahl von weiteren Benefits wie beispielsweise Zuschüsse zum Deutschlandticket."
Dies spiegele sich auch an den stetig steigenden Bewerberzahlen und Einstellungen wider. Der Sprecher betonte: "Im Durchschnitt kommen Fahrende auf einen Verdienst von 2700 Euro monatlich." Zusätzlich erhielten sie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro. Mitarbeiterbefragungen zufolge liege die Arbeitszufriedenheit der Fahrer im Durchschnitt bei mehr als 80 Prozent./klm/DP/stw