DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Beim Verpackungshersteller Gerresheimer
Von den Erlösen blieben als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) 20,5 Prozent übrig, somit 100 Millionen Euro. Unter dem Strich entfielen auf die Aktionäre mit gut 28 Millionen Euro 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bereits Anfang Juli hatten Konzernlenker Dietmar Siemssen und seine Kollegen die Jahresziele lediglich bestätigt, was am Kapitalmarkt nicht gut ankam. Analysten mahnten die Anleger seinerzeit, sich auf eine deutliche Abschwächung im zweiten Halbjahr einzustellen. Das Management bestätigte seine Jahresprognose, laut der der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis um mindestens zehn Prozent wachsen sollen.
Aus Sicht von Vorstandschef Siemssen gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge. Es seien im vergangenen Quartal weitere Verträge zu "attraktiven Konditionen" für die Herstellung von Spritzen, Pens und Autoinjektoren zur Bekämpfung von Fettleibigkeit abgeschlossen worden. Diese würden Gerresheimer Rückenwind für profitables Wachstum in den Folgejahren verleihen. "Wir verzeichnen insgesamt gerade den höchsten Auftragseingang in der Geschichte unseres Unternehmens", sagte Siemssen am Donnerstag laut Mitteilung. Konkrete Zahlen zum Auftragsvolumen gibt Gerresheimer üblicherweise nicht bekannt.
Die rasante Verbreitung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes 2 oder Fettleibigkeit ist momentan ein starker Treiber der Pharmabranche, von dem auch Gerresheimer profitiert. Gerade im Geschäft mit Produkten wie desinfizierten Ampullen und Spritzen decken die Düsseldorfer mittlerweile einen größeren Teil der Wertschöpfungskette ab als früher. Mit dem frischen Geld aus der Mitte April durchgeführten Kapitalerhöhung will Siemssen die Produktion ausbauen, um der Nachfrage gerecht zu werden./lew/tav/stk