FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag bis zum Mittag moderate Kursverluste hinnehmen müssen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Wirtschaftsdaten aus Deutschland überraschten positiv. Die Industrie hat im August deutlich mehr Aufträge erhalten als erwartet. Auch der etwas aussagekräftigere Dreimonatsschnitt deutet nach oben. Aus der globalen Industrie habe es in den vergangenen Wochen Anzeichen einer Stabilisierung gegeben, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Dies scheint auch auf die deutsche Industrie abzufärben." Allerdings sei die positive Entwicklung angesichts des Absturzes im Vormonat auch keine allzu große Überraschung.
Aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) meldete sich die deutsche Direktorin Isabel Schnabel zu Wort. Sie sprach von der Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen, sollten Inflationsrisiken wie neue Angebotsschocks oder deutlich steigende Löhne eintreten. Schnabel gilt als Vertreterin einer straffen geldpolitischen Linie. Am Vortag hatte sich Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau, der eine moderatere Haltung vertritt, gegen weitere Zinsanhebungen ausgesprochen.
Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf Konjunkturdaten aus den USA. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht. Die Entwicklung ist von Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, da der Jobmarkt über die Lohnentwicklung Einfluss auf die Inflation hat. Setzt sich die tendenzielle Abkühlung der vergangenen Monate fort, wäre das den Währungshütern wohl nicht unrecht. Möglicherweise könnten sie dann auf weitere Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation verzichten./bgf/jkr/jha/