FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer zunächst zögerlichen Kursreaktion ist ein Zukauf des Autozulieferers Stabilus
Am späten Vormittag führten die Anteilsscheine mit zuletzt fast neun Prozent plus auf 57,30 Euro den MDax
Stabilus will nach eigenen Angaben mit dem Destaco-Zukauf sein Industriegeschäft stärken und zugleich profitabler werden. Den veranschlagten Preis von 680 Millionen US-Dollar (640 Mio Euro) wollen die Koblenzer bar auf den Tisch legen, neben einer kleineren Eigenmittelkomponente ist der Löwenanteil fremdfinanziert.
Händler hoben besonders hervor, dass Stabilus durch die Übernahme des Industrieautomatisierung-Spezialisten von Anfang an einen positiven Ergebnisbeitrag erwarte. JPMorgan-Analyst Akshat Kacker sprach von einer "transformativen Akquisition", die ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der langfristigen Unternehmensstrategie sei. Der Anteil des Industriegeschäfts am Gesamtumsatz steige damit auf fast die Hälfte, wobei die Produkte der Amerikaner das Stabilus-Portfolio ergänzten.
Auch Warburg-Experte Marc-René Tonn hieß in einer ersten Reaktion den Deal willkommen. Der Konzern verbessere die Wachstumsaussichten und die Rentabilität durch eine Stärkung seines Industriegeschäfts und der globalen Präsenz. Dabei setze Stabilus mit der Industrie-Automatisierung auf einen Megatrend, "der durch die Verlagerung von Industriestandorten und den gleichzeitigen Arbeitskräftemangel (und die hohen Kosten) in diesen Regionen angeheizt wird".
Der Kaufpreis erscheint dem Experten angemessen angesichts eines seiner Meinung nach "konservativ" berechneten Wachstums-, Margen- und Synergiepotenzials. Als positiv bewertete Tonn auch, dass für den Deal keine Kapitalerhöhung notwendig werde. Solche Finanzierungsmethoden kommen an der Börse in der Regel schlecht an, da durch die Ausgabe neuer Aktien tendenziell der Wert für die Altaktionäre sinkt.
Erst zu Wochenbeginn hatte der Autozulieferer Schaeffler