ERKNER (dpa-AFX) - Der US-Elektroautobauer Tesla
Umwelt- und Naturschützer sowie Bewohner der Region befürchten negative Folgen vor allem für das Wasser, das in der Region ohnehin knapp ist. Die Fabrik liegt zum Teil in einem Wasserschutzgebiet. Die Anhörung beginnt am Montag (10.00 Uhr) in Erkner. Die meisten der 1070 Einwände betreffen das Thema Wasser. Es geht aber auch um Befürchtungen zum Naturschutz, zum Umgang mit Störfällen und zum Einsatz von Pfählen. Der Autobauer machte vor der Erörterung deutlich, dass er die Kritik an dem Ausbau nicht für berechtigt hält.
Tesla will maximal rund 81 000 Pfähle zur Gründung eines neuen Werksgebäudes in die Erde bauen. Das stößt auf Kritik: "Durch die auf einer Fläche von ca. 500 000 Quadratmeter geplanten Betonpfähle würde bis in eine Tiefe von 18 Meter ein massives blockartiges Strömungshindernis im Untergrund entstehen", warnen fünf Naturschutzverbände in einer Stellungnahme.
Tesla weist Bedenken zurück. Im Abstand von 100 Metern zu den Pfahlgründungen lasse sich der Umleitungseffekt nicht mehr messen. Die Zahl von rund 81 000 sei die maximal mögliche. Das Unternehmen plant für den Ausbau zudem keinen zusätzlichen Wasserverbrauch.
Tesla rechnet nicht mit größeren Hürden für die erste Genehmigung des geplanten Ausbaus. Der Autobauer sieht nach eigenen Angaben auf Basis der Einwände für das gesamte Vorhaben keine wesentlichen Hürden, geht aber wieder von Hunderten Auflagen aus. "Die Frage ist, was das Landesamt für Umwelt als Genehmigungsbehörde noch für eine Rolle in dem Prozess spielt", sagte der Landesgeschäftsführer der Grünen Liga, Michael Ganschow. Er kritisierte unter anderem auch, dass Angaben zum Umgang mit Störfällen nicht öffentlich sind.
Tesla will seine Produktionskapazität von zunächst angepeilten 500 000 Autos auf eine Million im Jahr verdoppeln. Nach jüngsten Angaben des Unternehmens werden derzeit rund 250 000 Fahrzeuge im Jahr produziert. Das Unternehmen stellt für den Ausbau Anträge in drei Teilen auf umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Der Zeitplan für den Ausbau ist unklar. Das Landesumweltamt hatte die Fabrik im vergangenen Jahr genehmigt. Derzeit arbeiten in Grünheide rund 11 000 Beschäftigte./vr/DP/zb