ARLINGTON (dpa-AFX) - Nötige Inspektionen an rund 3000 Triebwerken für Airbus-Jets haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 984 Millionen US-Dollar (927 Mio Euro) nach einem Gewinn von knapp 1,4 Milliarden ein Jahr zuvor, wie der Mutterkonzern des Triebwerksherstellers Pratt & Whitney am Dienstag in Arlington (US-Bundesstaat Virginia) mitteilte. Dessen Umsatz brach sogar um 83 Prozent auf 926 Millionen Dollar ein, und die Sparte verbuchte einen operativen Verlust von fast 2,5 Milliarden Dollar. Der Mutterkonzern will nun im großen Stil eigene Aktien vom Markt zurückkaufen.
Der Rückkauf umfasse eine Summe von zehn Milliarden Dollar, teilte RTX weiter mit. Dies entspricht etwa neun Prozent des gesamten Börsenwerts des Konzerns vom Montagabend. Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen: Im vorbörslichen US-Handel legte die RTX-Aktie am Dienstag um fast zehn Prozent zu. Zuvor hatte sie seit dem Jahreswechsel allerdings mehr als ein Viertel verloren.
Der Rückruf der Triebwerke belastete den Konzern im dritten Quartal nach Steuern mit 2,2 Milliarden Dollar. Grund ist ein problematisches Metallpulver in den Turbinenscheiben fast aller Getriebefan-Triebwerke (GTF) von Pratt & Whitney und seinem deutschen Partner MTU , die Jets aus der Airbus-Modellfamilie A320neo antreiben. Nach bisheriger Schätzung müssen deshalb in kommenden drei Jahren durchschnittlich 350 Flugzeuge der Reihe am Boden bleiben. Nicht betroffen sind solche A320neo-Jets, die von dem Leap-Triebwerk der Hersteller General Electric und Safran angetrieben werden./stw/knd//he