LUXEMBURG (dpa-AFX) - Niedrige Preise für Zink und hohe Schmelzlöhne durchkreuzen die Gewinnpläne des Industrie-Recyclers Befesa
In den ersten Handelsminuten verlor die Befesa-Aktie fast neun Prozent, machte die Verluste aber rasch wett. Zuletzt war sie mit einem Kursplus von gut vier Prozent auf 26,82 Euro der zweitgrößte Gewinner im MDax
Das Zinkraffineriegeschäft in den USA ließ zumindest den Umsatz des Industrie-Recyclers wachsen - dank eines Zukaufs im Oktober 2022. Im dritten Quartal legte der Umsatz auch daher um 8 Prozent auf 289 Millionen Euro zu. Der bereinigte operative Gewinn sank hingegen um 8 Prozent auf 42 Millionen Euro. Auf die ersten neun Monate gesehen ging er um 17 Prozent auf 137 Millionen Euro zurück.
Besonders zu schaffen machten dem Konzern die niedrigen Zinkpreise, die im laufenden Jahr bisher 27 Prozent unter dem Vorjahrespreis lagen. Zusammen mit den hohen Schmelzlöhnen und höheren Preisen für Kokskohle drückten sie auf die Gewinnmarge. Der Konzern konnte die Belastungen durch eine bessere Absicherung der Zinkpreise, niedrigere Energiekosten und Synergien nur teilweise kompensieren. Das Hochfahren einiger Anlagen schlug als Sondereffekt teuer zu Buche, wodurch der Überschuss im dritten Quartal um 80 Prozent auf gut 7 Millionen Euro einbrach.
Doch Befesa-Chef Molina erwartet Besserung: "Wir sehen für das Jahr 2024 Aufwind: die Normalisierung der Kokskohlepreise, eine günstigere Kombination aus Schmelzlöhnen und -preisen, bessere Zinkabsicherungen, Wachstum im US-Geschäft und einen positiven Ergebnisbeitrag aus China." An seinem positiven mittelfristigen Ausblick hält das Management fest. Der Konzern will weiter wachsen und setzt dabei auf die Dekarbonisierung der Wirtschaft und die E-Mobilität./lfi/stw/mis