FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Euro-Währungshüter haben angesichts gesunkener Inflationsraten nach zehn Zinserhöhungen in Folge nicht weiter an der Zinsschraube gedreht. Die Entscheidung war an den Finanzmärkten erwartet worden. Man werde weiter nach der Datenlage entscheiden, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Eine Diskussion über Zinssenkungen sei aber "völlig verfrüht".
"Die EZB wird ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten wohl nicht weiter erhöhen", erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Die Inflation dürfte weiter fallen. Zudem ist laut Krämer die EZB-Wachstumsprognose für 2024 in Höhe von 1,0 Prozent immer noch immer zu optimistisch.
Zuletzt wurde immer deutlicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone schwächelt, während die Konjunktur in den USA trotz Zinserhöhungen auf Wachstumskurs bleibt. Dies sorgte tendenziell für eine Kursstärke des Dollar, während der Eurokurs im Gegenzug unter Druck geriet. So ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal stärker gewachsen als im Vorquartal. Der Anstieg fiel zudem höher aus als von Volkswirten erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87170 (0,87240) britische Pfund, 158,48 (158,55) japanische Yen und 0,9466 (0,9474) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1980 Dollar gehandelt. Das war rund ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/he