FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Sportliche Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter, Peter Sippel, hat zwei Fehlentscheidungen von Referee Robert Schröder im Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund
Laut Sippel habe beim nach Videobeweis geahndeten Handspiel von BVB-Abwehrspieler Marius Wolf keine Absicht vorgelegen. "Zwar spricht die Tatsache, dass Wolfs Arm weit vom Körper abgespreizt ist, zunächst für ein strafbares Handspiel. Doch in diesem Fall liegt dem versuchten Befreiungsschlag des Dortmunders ein normaler Bewegungsablauf zugrunde. Wolf handelt auch nicht absichtlich oder fahrlässig, er will den Ball nicht aufhalten, sondern aus dem Strafraum befördern. Daher ist das Handspiel nicht strafbar", sagte Sippel zu der Szene vor dem Frankfurter 1:0.
Ebenfalls falsch gelegen habe Schröder bei der Bewertung eines Strafraum-Fouls von Dortmunds Torwart Alexander Meyer an Marmoush. Meyer habe in der Situation den Ball mit den Händen knapp verfehlt und den Stürmer anschließend mit der rechten Hand am rechten Unterschenkel getroffen. Der Schiedsrichter hatte jedoch weiterspielen lassen und war auch nach Ansicht der TV-Bilder bei seiner Entscheidung geblieben. "Hier wäre jedoch ein Strafstoß die korrekte Entscheidung gewesen, da die Bilder ein Foulspiel von Meyer an Marmoush belegen", erklärte Sippel.
Zwei weitere knifflige Szenen habe der Unparteiische dagegen korrekt bewertet. Vor dem 2:2 des BVB durch Youssoufa Moukoko habe dessen Teamkollege Niclas Füllkrug nicht aktiv im Abseits gestanden. Zwar gebe es in solchen Situationen "einigen Interpretationsspielraum", so Sippel. Schröders Entscheidung sei aber akzeptabel gewesen. Dies gelte auch für einen Trikot-Zupfer von Frankfurts Hugo Larsson an Nico Schlotterbeck, den der Referee kurz vor Schluss nicht mit einem Elfmeter geahndet hatte./edo/DP/he