FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro gab damit zum Dollar bereits den zweiten Tag in Folge nach. Am Freitag hatte die Gemeinschaftswährung noch von unerwartet schwachen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt profitiert. Diese hatten die Hoffnung geschürt, dass in den Vereinigten Staaten die Leitzinsen bereits gegen Ende der ersten Jahreshälfte 2024 sinken könnten.
Nach jüngsten geldpolitischen Äußerungen von Seiten der US-Notenbank herrschte nun aber wieder ein Stück weit Ernüchterung. Der regionale Fed-Chef von Minneapolis, Neel Kashkari, sagte in einem Interview, es sei zu früh, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Er fügte hinzu, dass es zwar drei Monate lang vielversprechende Daten zur Teuerung gegeben habe, diese aber nicht ausreichten.
Belastet wurde der Euro auch durch enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone entwickelt sich die Industrie weiter schwach. Im September ging die Gesamtproduktion auf Monatssicht stärker zurück als von Analysten erwartet. Nach wie vor belasteten die schwache heimische Nachfrage und die unsichere globale Entwicklung, schrieb der Experte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg.
Unter Druck stand der australische Dollar. Zwar hob die Notenbank des Landes ihren Leitzins weiter an. Zugleich gaben sich die Währungshüter aber vorsichtiger mit Blick auf weitere Schritte. Ähnlich wie die US-Notenbank Fed oder die EZB macht die australische Notenbank ihren Kurs von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Die Landeswährung gab aufgrund der vorsichtigeren geldpolitischen Haltung nach.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86855 (0,86640) britische Pfund, 160,77 (160,87) japanische Yen und 0,9626 (0,9646) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1963 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he