OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Foto-Dienstleister Cewe
Der Kurs des Papiers fiel nach Handelsstart um 0,7 Prozent auf 90,40 Euro. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank bezeichnete die Ergebnisse für die ersten neun Monate als "solide". Umsatz und Ergebnis hätten weitgehend seinen Erwartungen entsprochen. Die Nachfrage nach Fotobüchern sei aufgrund der anziehenden Nachfrage nach Fernreisen gestiegen, und der kommerzielle Online-Druck habe von einer insgesamt guten Konjunktur in Deutschland profitiert.
Die Aktie hat sich im Jahresverlauf in einer Bandbreite zwischen ihrem Zwischentief von etwa 82 Euro im Juni und etwa 100 Euro bewegt. Seit dem Jahreswechsel steht ein geringer Kurszuwachs zu Buche. Die starken Börsenzeiten der Pandemie scheinen damit aber erst einmal vorbei zu sein. Cewe hatte seinerzeit davon profitiert, dass viele Menschen die Zeit zum Erstellen von Fotobüchern nutzten, weil sie einander wegen der Lockdowns nicht persönlich sehen konnten. Im Mai 2021 hatte der Kurs der Cewe-Aktie bei mehr als 138 Euro den bisherigen Höchststand erreicht - danach ging es wieder abwärts.
Traditionell steht dem Konzern jetzt mit dem vierten Quartal das Weihnachtsgeschäft und damit die Saisonspitze bevor. Gerade Fotoprodukte hätten für viele Menschen als Weihnachtsgeschenk einen sehr hohen emotionalen Wert und würden unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zunehmend nachgefragt, so Cewe. Konzernchefin Yvonne Rostock sieht sich gut gerüstet: "Wir sind bestens vorbereitet und kommen mit Vorsprung auf die Zielgerade für das Jahr 2023."
In den ersten neun Monaten 2023 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent auf 453 Millionen Euro. Zum Wachstum trugen laut Management sowohl das Fotofinishing als auch der kommerzielle Online-Druck bei. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 2,3 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum stand an dieser Stelle ein Minus. Der Nettoverlust schrumpfte auf rund 441 000 Euro nach minus 1,3 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Das Management peilt im laufenden Jahr der unveränderten Prognose zufolge einen Umsatz von 720 bis 780 Millionen Euro an. Damit könnte der Erlös die 741 Millionen aus dem Vorjahr sowohl verfehlen als auch überschreiten. Das operative Ergebnis soll nach knapp 76 Millionen Euro im Vorjahr diesmal bei 70 bis 82 Millionen Euro herauskommen./knd/men/mis