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AUGSBURG (dpa-AFX) - Die getrübte Stimmung in der Immobilienbranche lastet auf dem Immobilienkonzern Patrizia
Der Patrizia-Vorstand erwartet den operativen Gewinn 2023 am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite von 50 bis 70 Millionen Euro. Grund dafür sind auch Einmalkosten, die im Zuge der Kostenprüfung anfallen. Sie sollen sich auf 10 bis 20 Millionen Euro belaufen und im laufenden Schlussquartal auflaufen. Ab kommenden Jahr soll sich der Kostenapparat auf dem Niveau des Jahres 2021 bewegen, als die Inflation noch geringer und zudem bei Patrizia durch Übernahmen entstandene Kosten noch nicht angefallen waren.
Das Patrizia-Management erwartet laut Mitteilung, dass die unsichere Marktphase anhält und deshalb auch weiterhin Druck auf die Bewertung von Immobilien ausüben wird. Zudem werde es schwieriger, leistungsabhängige Gebühren im kommenden Jahr zu erzielen. Der Vorstand will die Dividenden auch deshalb künftig an der Profitabilität ausrichten, anstatt wie bislang an den verwalteten Vermögenswerten. Im Februar sollen den Investoren dazu Details sowie ein Dividendenvorschlag vorgelegt werden.
"Das Marktumfeld bleibt herausfordernd, wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum als von vielen erwartet", sagte Konzernchef Asoka Wöhrmann laut Mitteilung. "Wir müssen Patrizia für den anhaltenden Druck auf Kunden- und Geschäftsaktivitäten im Jahr 2024 wetterfest machen." Das Ziel sei es, dass wiederkehrende Verwaltungsgebühren die operativen Kosten mehr als ausglichen.
Angesicht der unsicheren Marktlage, der hohen Inflation und den steigenden Finanzierungskosten sei das dritte Quartal solide gewesen, hieß es aus Augsburg. Laut Finanzchef Christoph Glaser wurde die Leistung aber auch "durch sonstige betriebliche Erträge unterstützt". Diese werde der Konzern im vierten Quartal und im nächsten Jahr nicht haben.
In den ersten neun Monaten verringerten sich die verwalteten Vermögenswerte von Patrizia im Vergleich zu Ende 2022 um 1,7 Prozent auf 58,2 Milliarden Euro. Dabei standen einer geringeren Bewertung des Portfolios neu erworbene Projekte gegenüber. Sie konnten die Abwertung aber nur teilweise ausgleichen.
Die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren stiegen weiter an, bis Ende September um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf
fast 188 Millionen Euro. Die unter anderem durch Transaktionen erzielten Gebühreneinnahmen sanken hingegen, sodass die gesamten Gebühreneinnahmen um rund acht Prozent auf gut 228 Millionen Euro zurückgingen./lew/men/he