FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Dienstag hatte ein unerwartet starker Rückgang der Inflationsrate in den USA den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen. So hatte der Euro vor den Daten nur knapp über 1,07 Dollar notiert. Mit dem Rückgang der amerikanischen Teuerungsrate im Oktober auf 3,2 Prozent hat sich am Devisenmarkt die Spekulation verstärkt, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins nicht weiter erhöhen wird und im kommenden Sommer mit ersten Zinssenkungen beginnen könnte.
"Dabei ist eine moderate Inflationsentwicklung noch gar nicht das stärkste Argument für Fed-Zinssenkungen", schreibt Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Kommt doch noch eine Rezession hinzu, wäre das Umfeld für einen Fed-Zinssenkungszyklus bereitet." Leuchtmann sieht daher noch "jede Menge Potenzial" für eine weitere Dollar-Schwäche.
Die in der Eurozone im September stärker als erwartet gesunkene Industrieproduktion bewegte den Euro am Mittwoch kaum. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten sendeten widersprüchliche Signale: So bestätigten die Erzeugerpreise für den Monat Oktober das Bild eines nachlassenden Preisdrucks. Allerdings zeigten sich die Einzelhandelsumsätze mit einem nur leichten Rückgang überraschend robust. Die Auswirkungen auf die kurzfristige US-Geldpolitik dürften unter dem Strich neutral sein.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87188 (0,87230) britische Pfund, 163,39 (162,67) japanische Yen und 0,9640 (0,9668) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1959 Dollar gehandelt. Das waren etwa fünf Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/he