STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto
An der Börse kamen die Neuigkeiten nicht gut an. Der Kurs der Sto-Vorzugsaktie sackte noch stärker ins Minus und um die Mittagszeit gab die Aktie knapp 3 Prozent auf 130,00 Euro nach. Damit gehörte sie zu den größten Verlierern im Nebenwerte-Index SDax. Seit seinem Hoch vom Mai hat das Papier fast ein Drittel an Wert verloren. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat die Aktie etwa 13 Prozent an Wert eingebüßt.
Im laufenden Jahr dürfte der Umsatz statt der zuletzt anvisierten 1,76 Milliarden Euro lediglich 1,71 Milliarden Euro erreichen, teilte der Dämmstoff- und Farbenhersteller mit. Bereits im August hatte Sto das Erlösziel eingedampft. Der Vorsteuergewinn (EBT) soll aber weiter zwischen 117 und 142 Millionen Euro erreichen. Bei beiden Kennzahlen rechnet das Unternehmen Belastungen infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und des Nahost-Konflikts heraus.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erzielte Sto einen Umsatz von knapp 1,33 Milliarden Euro und damit 4,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Während sich die Erlöse im Ausland um 2,9 Prozent auf 763,7 Millionen Euro verringerten, nahm auf dem Heimatmarkt Deutschland das Umsatzvolumen um 5,6 Prozent auf 561,8 Millionen Euro ab. Der im Ausland erzielte Umsatzanteil im Konzern stieg damit von 56,9 Prozent im Vorjahr auf 57,6 Prozent. In Deutschland belasteten neben dem schlechten Wetter auch die Zurückhaltung der Investoren das Geschäft. Letzteres resultiere unter anderem daraus, dass die für Bauherren wesentlichen politischen Beschlüsse in Deutschland bisher nicht gefasst worden seien.
Im Monat Oktober habe der Konzern-Umsatz leicht über dem Vorjahreswert gelegen, sei jedoch weiter unter den Erwartungen geblieben, teilte Sto weiter mit. Die Rohertragsquote verbesserte sich vor allem dank höherer Verkaufspreise von 50 Prozent im Vorjahr auf 53,3 Prozent. Die Rohertragsmarge habe aber noch unter den Werten aus den Jahren vor 2021 gelegen, hieß es weiter. Auch wenn im dritten Quartal in einigen Bereichen des Beschaffungsmarktes eine teilweise Entspannung zu spüren gewesen sei, bleibe das Preisniveau vor allem bei energieintensiv hergestellten Rohstoffen wie Zement oder verschiedenen zugekauften Produkten wie Mineralwolldämmstoffen sehr hoch.
Das Vorsteuerergebnis sei per Ende September 2023 unter dem Vorjahreswert und unter den Erwartungen geblieben, hieß es zunächst ohne weitere konkrete Angaben. Der Konzern beschäftigt weltweit 5903 Mitarbeiter, etwas mehr als die Hälfte davon in Deutschland./mne/men/nas