FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro hat in den vergangenen Handelstagen vor allem von einem spürbar schwächeren Dollar profitiert. Die US-Währung wird belastet durch Spekulationen auf erste Zinssenkungen im kommenden Jahr. Hintergrund sind zunehmend schwache Wirtschaftsdaten und rückläufige Inflationsraten. Beides spricht zumindest gegen eine weitere Verschärfung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
Aus der EZB betonte Belgiens Notenbankchef Pierre Wunsch am Montag hingegen die Möglichkeit einer erneuten Zinsanhebung. Die Märkte nähmen eine "optimistische" Sichtweise ein, wenn sie derzeit keine weitere Anhebung mehr erwarteten und sogar auf eine erste Zinssenkung im April 2024 spekulierten, sagte Wunsch der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Belgier gilt als geldpolitischer Falke, der im Zweifel für eine straffe Geldpolitik votiert. In Deutschland bestätigten die Erzeugerpreise im Oktober das Bild eines nachlassenden Preisdrucks.
Gestützt wurde der Euro zudem durch Entscheidungen der Ratingagentur Moody's. Diese sieht eine deutlich verbesserte Kreditwürdigkeit des Eurolandes Portugal. Die Bonitätsnote wurde gleich um zwei Stufen auf "A3" angehoben. Für Italien wurde die Bonitätsnote kurz vor dem Wochenende zwar bestätigt, gleichzeitig jedoch der Ausblick von "negativ" auf "stabil" angehoben. Es droht also keine Herabstufung der drittgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums mehr. Die Anleihen der beiden Länder werden dadurch für Investoren attraktiver.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87630 (0,87395) britische Pfund, 162,12 (162,29) japanische Yen und 0,9665 (0,9643) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1970 Dollar gehandelt. Das waren zehn Dollar weniger als am Freitag./jsl/jkr/jha/