FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag bis zum Mittag moderate Kursverluste verzeichnet. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten positiv und übten damit etwas Druck am Anleihemarkt aus. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im November spürbar an, allerdings von niedrigem Niveau aus. Die Markterwartungen wurden übertroffen. In Kommentaren warnten viele Analysten unverändert vor einer hohen Rezessionsgefahr für den Währungsraum.
In Schweden und der Türkei überraschten die Notenbanken jeweils die Marktteilnehmer. Die schwedische Reichsbank beließ ihren Leitzins zum ersten Mal seit längerem unverändert, während eine knappe Mehrheit von Fachleuten mit einer weiteren Anhebung gerechnet hatte. Die türkische Notenbank blieb dagegen auf Zinserhöhungskurs, sie straffte ihre Geldpolitik sogar etwas stärker als am Markt erwartet wurde. Allerdings deutete sie das baldige Ende ihres Anhebungskurses an.
Der Bund zieht sich unterdessen aus dem Geschäft mit inflationsgeschützten Anleihen zurück. Ab kommenden Jahr sollen keine neuen "Linker" mehr aufgelegt oder aufgestockt werden, teilte die Finanzagentur des Bundes mit. Geschäftsführer Tammo Diemer begründete den Rückzug im Interview mit der "Börsen-Zeitung" auch mit der höheren Inflation, die die mit den Papieren verbundenen Zinsausgaben steigen lässt. "Langfristig gesehen werden aus Sicht des Staates die wirtschaftlichen Vorteile inflationsindexierter Bundeswertpapiere als weiteres Finanzierungsinstrument durch die damit verbundenen Risiken konterkariert."/bgf/jkr/jha/