LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown
"Mit Blick auf die Zukunft schlägt das Management weiterhin einen vorsichtigen Ton bei Büroimmobilien an, da Ungewissheit weiterhin die Nachfrage der Mieter belastet", schrieb Analyst Charles Boissier von der Schweizer Bank UBS in einem ersten Kommentar. Allerdings bemerke das Unternehmen auch ein rasch abnehmendes Angebot - dies sei ein in allen Märkten zu beobachtender Trend.
An der Börse sackte die im Kleinwerteindex SDax
Dem gesamten Immobiliensektor machten zuletzt die hohe Inflation und der Anstieg der Leitzinsen zu schaffen. Die Einflüsse hatten dem langen Immobilienpreisboom in Deutschland ein jähes Ende gesetzt. Seit Juni 2021 hat die Aroundtown-Aktie rund 70 Prozent an Wert eingebüßt.
Die Luxemburger begegnen den hohen Zinsen unter anderem mit Verkäufen. Insgesamt habe der Konzern in diesem Jahr bisher Verkäufe im Volumen von rund 710 Millionen Euro und leicht unter Buchwert unterzeichnet, hieß es in der Mitteilung weiter. Wegen der Veräußerungen fielen die Nettomieteinnahmen um 2 Prozent auf 885 Millionen Euro, um flächenbereinigt 3,5 Prozent gestiegene Mieteinnahmen konnten die Verkaufsverluste etwas dämpfen.
Die in der Immobilienbranche wichtige operative Ergebniskennzahl FFO I (Funds From Operations) sank auf gut 255 Millionen Euro, verglichen mit 275 Millionen ein Jahr zuvor. Zurückzuführen sei dieser Rückgang vor allem auf die Immobilienverkäufe, höhere Finanzaufwendungen und einer gestiegenen finanziellen Belastung im Zusammenhang mit unbefristeten Schuldscheinen.
Der Konzern unternahm unterdessen weitere Schritte zur Senkung der Verschuldung und kaufte unter anderem Anleihen zurück.
Auch Dank liquider Mittel von 2,8 Milliarden Euro Stand Ende September und künftigen Erlösen aus den unterzeichneten Veräußerungen seien zudem bis Mitte 2026 fällige Schulden abgedeckt, hieß es weiter.
Der Vorstand hatte zur Halbjahresbilanz seine Prognose für das operative Ergebnis (FFO I) auf 310 bis 340 Millionen Euro angehoben. Dieses Ziel wurde nun bestätigt. Die Gewerbeimmobilien-Gesellschaft investiert in zentralen Lagen europäischer Großstädte, vorrangig in Deutschland und den Niederlanden./lfi/tav