FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch im Kurs gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zinsdruck kommt seit einiger Zeit von der Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr mit Zinssenkungen beginnt. Aktuell sind an den Märkten für 2024 Reduzierungen von 1,5 Prozentpunkten eingepreist. Nicht wenige Fachleute halten derartige Erwartungen trotz einer sich abschwächenden Konjunktur und einer rückläufigen Inflation für überzogen.
Der lettische Notenbankchef Martins Kazaks wies am Vormittag Spekulationen über niedrigere Leitzinsen zurück. Dafür sei es noch zu früh, sagte er auf einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur MNI. Die EZB, in deren geldpolitischen Rat Kazaks sitzt, dürfe das Risiko eines heimischen Preisauftriebs seitens steigender Gewinne oder Löhne nicht aus dem Auge verlieren.
Auftragsdaten aus der Industrie in Deutschland fielen am Morgen schwach aus. Gegenüber dem Vormonat gingen im Oktober 3,7 Prozent weniger Bestellungen ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem leichten Zuwachs gerechnet. Allerdings geht das schwache Resultat vor allem auf fehlende Großaufträge zurück. Ohne diese Komponente ergibt sich ein Orderanstieg um 0,7 Prozent.
In den USA veröffentlicht am Nachmittag der Dienstleister ADP seine monatlichen Zahlen zur Arbeitsmarktentwicklung. Die Daten werden an den Finanzmärkten stets beachtet, obwohl ihre Prognosekraft für den am Freitag anstehenden Jobmarktbericht der US-Regierung als eingeschränkt gilt./bgf/jsl/jha/